Großemittenten sind verantwortlich für Folgen des Klimawandels
Votum des Oberlandesgerichts Hamm

Der 5. Zivilsenat des OLG Hamm hat heute Rechtsgeschichte geschrieben: Er hat klar zu erkennen gegeben, dass große Emittenten wie RWE grundsätzlich verpflichtet sind, Betroffene von Klimaschäden in armen Ländern zu unterstützen. Damit geht die Klimaklage von Saúl Luciano Lliuya gegen RWE in die nächste Phase. Am 30.11. soll der Beschluss zur Beweisaufnahme verkündet werden. Im Rahmen dieser muss dann gezeigt werden, dass die Belege in diesem Einzelfall reichen, um RWE zu den geforderten Zahlungen zu verpflichten. Das heutige Votum des Gerichts hat aber schon jetzt Bedeutung für sehr viele vom Klimawandel bedrohte Menschen.


Hamm (13. Nov. 2017). Der als „Klimaklage“ bekannt gewordene Fall des peruanischen Bergführers und Kleinbauern Saúl Luciano Lliuya gegen RWE geht weiter. Heute hat das Oberlandesgericht Hamm nach knapp dreistündiger Verhandlung deutlich gemacht, dass es bei dem Verfahren in die Beweisaufnahme gehen möchte. Für Luciano Lliuya und seine Anwältin Dr. Roda Verheyen (Hamburg) ist das ein enormer Etappenerfolg. „Der 5. Zivilsenat hat heute Rechtsgeschichte geschrieben. Dieses Votum ist eindeutig“, sagte Verheyen strahlend nach der Verhandlung. „Erstmals meint ein Gericht, dass Mitverursacher des Klimawandels grundsätzlich für den Schutz vor Risiken aufkommen müssen, die anderen infolge der Klimaveränderung entstehen. Dass RWE mitverantwortlich ist für die Gefahren in Huaraz, müssen wir jetzt im Detail beweisen. Das wird noch ein langer Weg. Aber wir sind sehr zuversichtlich, dass wir die Beweiskette schließen können.“ Weiterlesen


Higher Regional Court Hamm: Large emitters can be held legally responsible for climate change impacts

The 5th civil chamber of the Higher District Court Hamm (Germany) wrote legal history today. It gave a clear statement that large emitters like RWE are liable for supporting people in poorer countries affected by climate change. The climate-suit of Saul Luciano Lliuya will therefore enter into the next phase. On 30th November, the court is expected to formally announce its decision to enter into the evidentiary phase. At that point, it will be necessary to provide sufficient evidence in this specific case to prove that RWE must provide a financial contribution as Luciano Lliuya has demanded. The court’s argument is of great significance for many people who suffer from climate change impacts.


Hamm (November 13th 2017). The “climate lawsuit” presented by the mountain guide and small-scale farmer Saul Luciano Lliuya against RWE will continue. The Higher District Court Hamm (Germany) made it clear after a three-hour hearing that it would like to enter into the next stage and proceed to the evidentiary phase. This is a major step forward for Luciano Lliuya and his lawyer Dr. Roda Verheyen (Hamburg). “The 5th civil chamber made legal history today. Its statement is clear”, said Verheyen after the hearing. “For the first time, a court has said that an emitter, as a contributor to climate change, must claim responsibility for the hazards associated with global warming. Now we have to prove that RWE is partially responsible for climate hazards in Huaraz. We have a long way to go, but we are very confident that we will prove a causal link.“ Continue Reading

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Stefan Küper
Pressesprecher / Press Officer Germanwatch