Nachruf zum Tod von Erhard Eppler
(geb. 9.12.1926 – gest. 19.10.2019)
Er wird fehlen
Ein bedeutsamer, überaus umsichtiger und politischer Denker und Mahner – auch seiner Partei, der SPD – aber insbesondere für Nord-Süd- und Friedens-Fragen und die Herausforderungen um die ökologischen Lebensgrundlagen ist von uns gegangen.
„Das Schwerste ist Glaubwürdigkeit“ war eine seiner vielen Veröffentlichungen überschrieben. Und er hat darum immer gerungen, auch als er als Entwicklungsminister aus dem Kabinett von Kanzler Helmut Schmidt austrat, weil er Kürzungen des BMZ-Etats nicht mitzutragen bereit war, eines Etats, den Schmidt zuvor als Finanzminis
ter selber international angekündigt hatte. Und er wollte wirklich ein Ministerium, das den Interessen der Ärmsten auf diesem Planeten dient.
Er war ein guter Freund und Wegbegleiter von Germanwatch und unserer Stiftung Zukunftsfähigkeit. Er war treues Mitglied und konstruktiv-kritischer Begleiter von Anbeginn und einer unserer ersten öffentlichen Fürsprecher, als wir 1991 frisch mit Germanwatch anfingen. Zudem war er im Beirat unserer Stiftung Zukunftsfähigkeit und auch bei mehreren Kuratoriumssitzungen dabei.
Für viele Impulse und den mit ihm gepflegten, bisweilen sehr intensiven strategischen Austausch über die Arbeit von Germanwatch und der Stiftung Zukunftsfähigkeit zuletzt anlässlich eines Besuchs von Klaus Milke und Christoph Bals in seinem Wohnort Schwäbisch Hall – sind wir ihm sehr zu Dank verpflichtet.
Erhard Eppler hatte uns noch zur diesjährigen Germanwatch-Mitgliederversammlung am 14.9. geschrieben und um Verständnis gebeten, dass er in seinem hohen Alter von 92 Jahren nicht mehr reisen könne.
Wir werden in seinem Sinne unsere Arbeit fortsetzen und seiner stets in Dankbarkeit gedenken. Schon da er im selben Haus sein Ministerium hatte, in dem heute das Germanwatch-Büro in Bonn ist, werden wir täglich an ihn erinnert.
Klaus Milke Christoph Bals
Stiftungsvorsitzender Vorsitzender des Stiftungskuratoriums