München, Elmau, Juni 2022: Alle Augen richteten sich Ende Juni auf Schloss Elmau in Süddeutschland, wohin Bundeskanzler Olaf Scholz die G7-Mitgliedstaaten und wichtige Gäste vom 26. bis 28. Juni zum Gipfel eingeladen hatte.
Das Gipfeltreffen wurde mit hohen Erwartungen in einem sehr schwierigen Umfeld mit einem Krieg in Europa abgehalten. Die Fähigkeit der Welt, den Klimawandel zu bewältigen, hängt mehr denn je von einer engen Zusammenarbeit, gegenseitigem Vertrauen und dem Bewusstsein einer gemeinsamen globalen Verantwortung ab. Dies wurde auch vom deutschen G7- und G20-Sherpa Jörg Kukies auf der hochrangigen Veranstaltung drei Tage vor dem G7-Gipfel am 23. Juni im Bayerischen Hof in München bekräftigt. Jörg Kukies betonte die Notwendigkeit, sich noch enger abzustimmen, geeint durch die gemeinsamen Werte von Demokratie, Freiheit, Frieden und Menschenrechten, um das erklärte Ziel der deutschen G7-Präsidentschaft „Fortschritt für eine gerechte Welt“ zu erreichen.
Die Veranstaltung in München wurde von F20 gemeinsam mit der BMW Foundation Herbert Quandt organisiert und von der Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima, der Bürgerstiftung München und der Stiftung KlimaWirtschaft unterstützt. Zahlreiche hochkarätige Redner aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft nahmen an dem Klimadialog teil und erarbeiteten, wie die Energiediskussion über die Grenzen der G7 hinaus vorangetrieben und Brücken zwischen G7 und G20 geschlagen werden können. Zu den Schlüsselfragen, die angesprochen wurden, gehörten der Ausbau der erneuerbaren Energien und die Beschleunigung des globalen gerechten Energiewandels, wobei auch die vielversprechende Rolle der Industrie und der Unternehmen bei der Steigerung der privaten Investitionen zur Erreichung der globalen Ziele untersucht wurde. Die Veranstaltung kann hier nachgeschaut werden.
F20 legte außerdem ihre jährlichen Schlüsselempfehlungen an die G7 und die G20 vor, wobei die Regierungen der G7-Länder insbesondere dazu aufgefordert wurden, noch mehr auf Just Energy Transition Partnerships (JETPs) zu setzen und sich auf ein G20-Ziel von 70 % erneuerbarer Energien bis 2030 zu verständigen. Die F20 Recommendations können hier nachgelesen werden.
Leider enthält das G7-Ergebnis nur wenige konkrete und messbare Verpflichtungen der G7-Länder, wie sie in den F20-Empfehlungen befürwortet werden. Diese sind allerdings von entscheidender Bedeutung, um auf die Dringlichkeit der Klimakrise zu reagieren, aus fossilen Brennstoffen auszusteigen und eine globale gerechte Energiewende zu beschleunigen. Die Teilnahme und die gemeinsame Erklärung der G7 zusammen mit Indien, Indonesien, Argentinien, Senegal und Südafrika war jedoch ein sehr ermutigendes Zeichen für die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit und der Just Energy Transition Partnerships. Ausdrücklich wurden Südafrika, Indien, Indonesien und Vietnam in den Abschlussdokumenten des G7-Gipfels erwähnt. Eine Bewertung des G7-Gipfels durch F20 finden Sie hier.