„Wir haben keinen Plan B, denn wir haben keinen zweiten Planeten“

Klaus Milke mit Ban Ki-moon

Klaus Milke mit UN-Generalsekretär Ban Ki-moon in Hamburg – Foto: Ralph Rühmeier

Wenn man sich die großen Konflikte in der Welt anschaut, aktuell vor allem den Krieg in Syrien und die Bombardements auf die Zivilbevölkerung in Aleppo, fragt man sich: Wie relevant sind die Vereinten Nationen? Zweifel kommen immer wieder auf.

Doch es gibt auch andere sehr viel positivere Perspektiven.

Der UN-Generalsekretär Ban Ki-moon besuchte am 7. Oktober Deutschland. Er war in Hamburg, nicht nur wegen des 20. Geburtstags des Internationalen Seegerichtshofes, sondern auch um den deutschen Nachhaltigkeitspreis entgegenzunehmen.

Er bekam diesen Preis ganz kurz vor dem Ende seiner Amtszeit, weil er sich in besonderer Weise um zwei Eckpfeiler für die Zukunft der Menschheitsfamilie, nämlich die Agenda 2030 und das Zustandekommen des Klimaabkommens von Paris verdient gemacht hat. Mit asiatischer Zurückhaltung, enormer Geduld, diplomatischem Geschick und großem persönlichen Einsatz hat er zwei entscheidende Zukunftsverträge mit ermöglicht.

In seiner bewegenden Dankesrede trat er sehr bescheiden und gleichzeitig ermutigend auf. Und er unterstrich in besonderer Weise, dass in beiden Feldern die Zivilgesellschaft und die NGO eine ganz entscheidende Rolle für das Zustandekommen gespielt haben. „Wir haben einen Plan, was zu tun ist. Nun müssen aber auch dringend Taten folgen.“ Ein Plan B existiere nicht.

Inzwischen haben mehr als 55 Staaten, die über 55 Prozent der globalen Emissionen verantworten, die Paris-Beschlüsse ratifiziert: zum Marrakesch-Klimagipfel im November werden sie in Kraft treten können. Es geht also voran.

Viel sollte nun bis zum Juli 2017 auf den Weg gebracht werden: die G20-Präsidentschaft Deutschlands mit dem Gipfel in Hamburg bietet gute Gelegenheiten, eine in alle Richtungen weiter sich dynamisierende Bewegung zu stimulieren. Hier sind wir auf mehreren Ebenen aktiv. Allerdings muss die Dringlichkeit immer wieder unterstrichen werden.

Doch erst einmal kommt die COP22 in Marrakesch und für die Stiftung Zukunftsfähigkeit vor allem auch die Gerichtsverhandlung zum Fall Huaraz am 24.11. vor dem Landgericht in Essen, wozu Saúl Luciano aus Peru anreisen wird.